Urlaub im Backofen
Wieder mal stand die Urlaubszeit
vor der Tür und schon wieder mal wusste ich bis
zuletzt nicht wirklich, was ich mit den 4 langen
Wochen werkkistenfreier Zeit eigentlich machen wolle.
Ganz sicher war ich reif für einen erholsamen Urlaub,
- schließlich lag ein anstrengendes halbes Jahr
hinter mir, - mit der erschreckenden Krankheit meines
Herzensgattens und in den letzten Wochen auch noch die
Prüfungsvorbereitung meiner vier Florist- Anwärterinnen,
die dann alle gemeinsam die praktische Prüfung im
ersten Anlauf geschafft hatten.
Und schon vor Wochen hatte mein
Liebster verkündet, dass er ganz bestimmt nicht in
Urlaub fahren wolle, da er durch die langen
Krankenhausaufenthalte nun lange genug von zu Hause
weg gewesen wäre und einfach nur froh sei, sein Heim
genießen zu können.
Gillian war auch bestens
versorgt, da sie direkt nach den Sommerferien mit
ihrer Schulklasse für drei Wochen nach Spanien fahren
wird, und so ebenfalls Urlaubsfeeling erster Güte
haben wird.
So hatten meine beiden Liebsten
überhaupt nichts dagegen und unterstützten mich noch
in den Aktivitäten, mir etwas Schönes auszusuchen.
(„Bei Sonnenklar TV gibt es doch immer so schöne
Angebote. Schau doch mal im Internet! Kroatien schon für
99 Euro, eine ganze Woche!“ Leider war das dann doch keine Flugreise, sondern mit Eigenanreise
geplant….)
Und überhaupt kam mir bei der
Suche nach südlichen Urlaubsgebieten auch der
Zweifel, ob es wohl wirklich für mich Schattenpflanze
so sinnvoll sein würde, ausgerechnet in der heißesten
Zeit des Jahres in den Süden zu fliegen. Sooo schön
können doch auch die klimatisiertesten Hotelzimmer
nicht sein, als dass ich dort, auf den kühlen Abend
wartend, meinen
Urlaub verbringen möchte.
Ich stellte mal anhand eines
einsamen Brainstormings in einer Liste zusammen, was
ich denn von diesem Urlaub eigentlich wollte. Und es
kristallisierten sich als wichtigste Begriffe heraus:
Erholung – Bewegung – Schwimmen – Wellness –
Ruhe – Verwöhnen lassen – schreiben – Meer -
und immer wieder Ruhe.
So gab ich dann mal die
wichtigsten Begriffe bei Google ein und fand im
Internet die Seite www.hotel.de,
die mir verschiedene schöne Angebote brachten. Ich
entschied mich für den Tropic Parc Tossens an der
deutschen Nordsee.
An meinem letzten Arbeitstag,
also gerade noch früh genug, um nicht wieder mal die
ersten Urlaubstage mit der Schwerstarbeit der
Entscheidungsfindung zu vertrödeln, buchte ich sieben
Tage in diesem Wellness Hotel.
In meiner Vorfreude sah ich mich
genüsslich durch das erfrischende Nass des Spaßbades
kraulen, - sah mich verwöhnt werdend auf der
Massageliege, - ausschlafend in einem stilvollen
Hotelzimmer – genießerisch ein exzellentes Frühstück
einnehmend- auf dem Laptop Geschichten schreibend in
einem schattigen Gartencafé - und auf langen Dünenspaziergängen
in der sinkenden Abendsonne.
Erholung pur !
Am 4. August ging es los. Ein
Mittwochmorgen, an dem ich gut gelaunt, mit den
wichtigsten Dingen im Auto verstaut, Richtung Norden
fuhr.
Die Sonne strahlte schon früh
vom blauen Himmel und die Klimaanlage im Punto sorgte
dafür, dass ich meine gute Laune auch bei den
steigenden Temperaturen nicht verlor.
Gegen 13 Uhr kam ich vor dem
Hotel an. Es handelte sich um einen großen Komplex,
zu dem nicht nur das Schwimmbad, der Wellnessbereich
und „die Schatzinsel“ gehörte, sondern auch ein
weites Gelände, auf dem Bungalows und Appartement Häuser
standen.
An der Rezeption wurde ich
freundlich begrüßt und mit Infomaterial versorgt.
Die nette Dame meinte auch, dass ich sicher nicht erst
um 16 Uhr, wie normalerweise üblich, mein Zimmer
beziehen könnte, sondern dass ich ruhig mal in einer
Stunde reinschauen könne.
Bis dahin hatte ich Zeit, mir
schon mal das Gelände ein wenig anzusehen.
Leider konnte ich die Klimaanlage
aus dem Auto nicht mitnehmen, so wurde der kurze
Rundgang in der Mittagshitze schon zu einer echten
Herausforderung.
Von der Rezeption konnte ich
durch einen Gang am Rande des Schwimmbades entlang in
die anderen Bereiche kommen. Hier befand man sich
innerhalb der großen Glaskuppel die das Bad überspannte
und konnte schon mal eine Kostprobe bekommen, dass
dieses Tropenbad nun wirklich ein absolut originales
Klima bot. Feucht und warm
- sehr warm !
Ich kam dann in den Bereich der
„Schatzinsel“, - das ist ein Zusammenschluss
mehrerer Restaurants. Schön bunt, gemütlich und sehr
ansprechend gab es hier eine große Auswahl an
verschiedenen Leckereien.
Meine Augen wanderten die
einzelnen Ecken ab, um irgendwo eine Steckdose für
mein Laptop zu erkennen, aber da gab es nichts.
Obwohl das Glasdach so weit wie möglich
geöffnet war, hatte ich das Gefühl, dass dadurch
zwar die Sonne, aber keinerlei Luftzug hineinkam.
Ich fand auf dem Vorhof einen
Sitzplatz unter einem der schmächtigen Bäumchen, die
völlig mit der Aufgabe überfordert waren für
Schatten zu sorgen. Obwohl Getränke und Eiskarten auf
dem Tisch standen, kam leider keine Bedienung raus, während
ich dort lesend meine erste Urlaubsstunde genoss.
Kurz nach 14 Uhr holte ich mein
Gepäck aus dem Auto und begab mich wieder in die
Rezeption. Eine junge Frau sagte mir nach einem Blick
in das entsprechende Fach, dass mein Zimmerschlüssel
noch nicht da sei.
Also ließ ich mich erstmal in
der geräumigen Halle nieder und kämpfte mit meinen
Hitzewellen, die mich mal wieder überlegen ließen,
ob das denn wirklich nur an der Außentemperatur oder
vielleicht doch an den Begleiterscheinungen meines
fortschreitenden Alters liegen könnte.
Ich entdeckte ein Internet-
Terminal. – Allerdings mit Geld- Einwurf- Schlitz
und der Auskunft daneben: „1 Minute – 20 Cent.“
– Hört sich ja gar nicht so teuer an…. Also 2
Euro für 10 Minuten…. Aber was sind schon 10
Minuten im Internet?
Nach der Ausgabe von 5 Euro für
sinnloses Herumsurfen fragte ich an der Rezeption nach
meinem Schlüssel. – Blick ins Fach – kein Schlüssel
da.
Und wieder warten – gegen drei
Uhr fragte ich dann mal jemand anderen, - einen netten
jungen Mann, der inzwischen an der Rezeption
aufgetaucht war. Und der schaute gar nicht erst ins
Fach, sondern sofort in seinen Computer. „Natürlich
ist das Zimmer schon fertig!“ - und übergab mir
eine Scheckkarte, mit der ich die Tür würde öffnen
können.
Wahrscheinlich wäre das eine
Stunde vorher auch schon möglich gewesen, wenn die
jungen Damen nur gewusst hätten, wo sie hätten
nachsehen müssen.
Schwer beladen zog ich dann in
den zweiten Stock und fand auch fast auf Anhieb mein
Zimmer.
Der erste Eindruck: schön, aber
warm.
Ein Doppelbett, ein Schreibtisch,
2 Sessel, ein kleines Tischchen mit Gläsern, ein Kühlschrank
und ein Fernseher.
Die großen Fenster nach Südwesten
ließen die Sonne hineinknallen. Vor den Fenstern ein
lang gezogener Balkon, der keine Abgrenzung zu den
nebenan liegenden Zimmern hatte.
Dementsprechend konnte man die Tür
auch nur offen stehen lassen, solange man sich im
Zimmer aufhielt. Ansonsten konnte man sie nur auf Kipp
stellen.
Doch auch bei aufgerissener Tür
ging kein Windhauch durch den Raum. Es war drückend
und unangenehm warm.
Draußen erschien es mir noch wärmer,
so blieb ich erstmal auf dem Zimmer, packte aus und
machte mich erst nach einer Weile auf den Weg.
Inzwischen überlegte ich schon,
wie ich es hier auf diesem Gelände denn am besten
einrichten könne, dass ich das alles hier
temperaturtechnisch irgendwie überstehen würde.
Wenn ich in den späten
Abendstunden und am frühen Morgen besonders aktiv wäre,
dann könne ich in der Nacht in meinem Zimmer und mich
ja tagsüber irgendwo im Schatten ausruhen. Das
erschien mir äußerst sinnvoll.
Gegen 17 Uhr brach ich zu einem
Spaziergang auf – Richtung Meer. Denn das sollte ja
laut Prospekt nur wenige Gehminuten entfernt sein.
Und richtig, - den Deich konnte
ich schon sehen und dahinter musste ja dann das große
Wasser sein.
Nun, - selbst mir war klar, dass
man am Wattenmeer auch damit rechnen musste, dass das
Meer mal gerade nicht da war, wenn man hinkam, aber
ich hatte mich vorher erkundigt. Der Höhepunkt der
Flut war gegen 17 Uhr, also konnte ich jetzt auch
erwarten selbiges dort vorzufinden.
Vorbei an einigen Restaurants
(die allesamt in der prallen Sonne lagen) kam ich zu
der Treppe, an der ich den Deich erklimmen konnte.
Oben angekommen war ich dann doch wieder etwas überrascht.
Ich hatte schließlich nun direkt das Meer erwartet,
aber davon trennte mich immer noch ein großer,
breiter und gut besuchter Campingplatz, der ein wenig
den Eindruck von Weite, Ruhe und Einsamkeit beeinträchtigte.
Um nicht mitten durch den Platz
laufen zu müssen, ging ich über den Deich, der in
weitem Bogen näher ans Wasser führte und der von müden,
dösenden Schafen übersät war, die glücklicherweise
keinerlei Notiz von mir nahmen.
Der schmale Wiesenstreifen am
Wasser war voll mit sonnehungrigen Campern und
sonstigen Handtuchbelagerern.
Allerdings hatte der Strand von
Tossens eine Attraktion zu bieten, für die andere
Leute von weither angereist kommen, und von der ich
vorher gar nichts gewusst hatte. Hier fand momentan
ein Sand- ART- Festival statt. Große, wunderschöne
Skulpturen waren von Künstlern aus aller Welt mit
Sand gebaut. Erstaunliche Kunstwerke, von denen man
kaum glauben konnte, dass kein Zement oder dergleichen
die Teile zusammenhielt.
In aller Ruhe schaute ich mir die
Nixen, Wellen, Orpheus und die formalen Gebilde an und
konnte nur staunen.
Rückweg. Ich wollte noch ins
Schwimmbad. Da ich ja jeden Tag ohne zusätzliche
Kosten die Möglichkeit hatte, diesen interessanten
Spaßtempel zu besuchen, wollte ich das auch
ausnutzen.
Leider hatte sich die Temperatur
in diesem Gebäude noch immer nicht normalisiert. (wie
denn auch? Die Sonne stand ja noch immer am Himmel…)
Die gefühlte Wassertemperatur
lag ungefähr bei 40Grad Celsius. Es kam mir zumindest
noch wärmer vor als ich selber war. Und der
Erfrischungseffekt war ungefähr so groß wie Eisbein
mit Sauerkraut bei 35 Grad im Schatten.
Aber die Aufteilung, die Angebote
und die Möglichkeiten in diesem Bad waren wirklich
klasse. Verschiedene Rutschen, unterschiedlichste
Becken, Außenschwimmen und dann diese Unmengen von Düsen,
die Luftbläschen hochschicken oder den
Erholungssuchenden mit Wasser massieren.
Alles wirklich wunderbar… nur
leider alles viel zu warm….
Danach machte ich mich auf, um in
der Restaurant- Meile ein Abendessen zu bekommen. Mein
Laptop unterm Arm, suchte ich alle Ecken dort ab, um
irgendwo einen Platz zu finden, wo es vielleicht doch
noch eine Steckdose in erreichbarer Nähe gab. –
Nichts zu finden.
Ich ließ mich in der Pizzeria
Abteilung nieder und hoffte, dass das Akku länger hält,
als mein Aufenthalt dort dauern würde.
Diese „Fress- Meile“, auf der
ich mich hier befand, war zwar zum Himmel hin offen,
weil es ein bewegliches Dach hatte, aber ringsum waren
hohe Wände, so dass kein Luftzug durch die Gänge
zog.
Auf jedem Tisch eine brennende Öllampe,
die es dann gerade noch schaffte, mir ihre Wärme
immer wieder ins Gesicht zu drücken. Ich stellte sie
auf den leeren Nebentisch und versuchte, mich auf
meine Schreiberei zu konzentrieren.
Die Sonne war inzwischen längst
untergegangen, - es war nach 21 Uhr, - aber noch immer
war es warm… noch immer lief mir der Schweiß…
es war einfach nur immer warm…
Im Süden Europas wäre
wenigstens das Hotelzimmer mit Klimaanlage
ausgestattet gewesen, aber in Deutschlands Norden sind
die Betreiber solcher Hotels wohl eher nicht von
solchen Tropen- Temperaturen ausgegangen.
Die Nacht war der Höhepunkt
aller Hitzestau- Attacken. Das Hotelzimmer wurde überhaupt
nicht kühler. Draußen waren die Temperaturen
inzwischen recht angenehm geworden, aber im Raum
staute sich die Wärme.
Bei weit offener Tür versuchte
ich, in den Schlaf zu kommen. Ich hatte das kleine
Tischchen und einen Stuhl direkt vor die Tür
gestellt, das war dann der ganze Schutz vor etwaigen
Eindringlingen. Mein Sicherheitsbedürfnis war durch
diese Aktion nicht so ganz befriedigt, was dann auch
wieder nicht für einen erholsamen Schlaf sprach.
In der Nacht wurde ich immer
wieder wach, - schweißgebadet, - irgendwann ging ich
unter die Dusche, um mich mal wieder besser zu fühlen,
- und insgesamt hatte ich das Gefühl, kaum geschlafen
zu haben.
Ich grübelte darüber nach, ob
das denn nun unter diesen Umständen wirklich der
geniale Urlaub werden könne, den ich mir so
vorgestellt hatte. Und ich kam zu dem Schluss, dass es
so auf keinen Fall weiter gehen könne.
Um sieben Uhr stand ich an der
Rezeption, ziemlich gerädert, - und fest
entschlossen, meine Situation hier zu verändern.
Entweder brauche ich ein anderes Zimmer, bevorzugt
Nordseite, - oder ich möchte dieses an sich sehr schöne
Haus heute wieder verlassen.
Zu diesem Zeitpunkt war noch
niemand zu erreichen, der Entscheidungsgewalt hatte,
so ging ich erstmal in den Frühstückssaal.
Auch hier zeigte sich wieder,
dass dieses Hotel Tolles zu bieten hatte. Das Buffet
war so reichhaltig, - keine Wünsche blieben offen.
Sogar die Temperaturen waren um
diese Tageszeit noch sehr angenehm.
So genoss ich den köstlichen
Kaffee und die frischen Brötchen in aller Ruhe, - fühlte
mich so also gestärkt für die zu erwartende
Diskussion mit den zuständigen Leuten.
Zuerst bot man mir ein
Appartement an, das ich zum gleichen Preis haben könne,
das solle ich mir doch mal ansehen. – Kleiner
Spaziergang – Besichtigung des sonnendurchfluteten
Raumes unter dem Dach, - und die Gewissheit, dass es
hier Tag und Nacht genauso heiß sein würde, wie in
meinem jetzigen Zimmer.
Durch Zufall traf ich dort noch
einen Angestellten der Anlage, der mir meine Vermutung
noch bestätigte: „Das ist hier ein Backsteinbau,
der hält besonders gut die Hitze, da werden sie es
kein bisschen besser haben als drüben…“
An der Rezeption wurde mir dann erst mal
mitgeteilt, dass sie mir ansonsten nichts anbieten könnten,
und wenn ich abreisen wolle, dann sei das eben mein
Verlust, - die Kosten müsse ich natürlich für die
ganze Woche bezahlen.
So teilte mir das eine junge Frau
mit, die ich nun schon mehrfach gebeten hatte, dass
ich mit jemandem sprechen möchte, der dazu
entscheidenderweise etwas dazu würde sagen können.
Währenddessen erschien der nette
junge Mann, der mir schon am Vortag durch seine
Kompetenz positiv aufgefallen war.
Mit ihm kam dann endlich die
Wende. Ihn konnte ich überzeugen,, dass ich doch über
hotel.de gebucht hatte, und das hätte mir ja bis zum
Anreisetag eine Stornierung ermöglicht, und er
begriff auch, dass ich gar nicht mein Geld zurück
wollte, sondern mit einem Gutschein völlig zufrieden
wäre, denn schließlich gefiel mir die ganze Anlage
ja ausgesprochen gut. Ich wollte gerne irgendwann
wiederkommen, -allerdings bei etwas menschlicheren
Temperaturen.
Mr. Kompetent erstellte mir dann,
nach weiterer, kurzer Nachfrage beim Oberboss, einen
Gutschein über den zuviel gezahlten Betrag, so dass
ich wirklich nur für die eine Übernachtung zahlen
musste. Nicht mal eine Stornierungsgebühr kostete
mich meine Unentschlossenheit. Sehr kulant! Alle
Achtung!
Gegen 9 Uhr dreißig hatte ich
den Koffer wieder gepackt, die Taschen geschultert und
im Auto verstaut.
Klimaanlage eingeschaltet und ab
nach Hause.
Mein Herzensgatte hat nicht
schlecht gestaunt, als ich plötzlich wieder in der Tür
stand.
Wenn ich auf der langen Fahrt
auch noch kurzfristig darüber nachgedacht hatte, ob
mein zu frühes Erscheinen wohl irgendwelche
unangenehmen Überraschungen mit sich bringen könnte,
- wer weiß, was meine Lieben alles so machen würden,
wenn ich nicht da bin, - aber
nein, - mein Herzensgatte saß alleine in unserer Hütte
auf der Terrasse einsam beim Abendbrot, und seine
erste Reaktion war erstmal die Sorge, ob irgendetwas
Schlimmes passiert sein könnte. Und nachdem ich ihm
alles erzählt hatte, freute er sich lediglich, dass
ich wieder bei ihm war und von befürchteter Enttäuschung
war nichts zu bemerken.
Ab diesem Moment konnte ich
meinen Urlaub richtig genießen.
Denn erst hier zu Hause fand ich
in den nächsten zweieinhalb Wochen, die ich noch
urlaubstechnisch zur Verfügung hatte, die Ruhe und
Erholung, die Entspannung, die ich in Tossens gesucht
hatte.
Ich genoss es, auf der schattigen
Terrasse zu liegen, in der kühlen Hütte zu sitzen
und stundenlang zu schreiben, - denn dort hatte ich
natürlich auch eine Steckdose.
Wir stürzten uns alle zusammen
stundenlang in den erfrischenden Natursee, der hier
ganz in der Nähe in einem wunderschönen Freibad zu
finden ist.
Ich traf mich mit Freundinnen,
die ich viel zu lange nicht gesehen hatte, ging ins
Kino, saß in Straßencafés herum und traf mich mit
ihnen zum Schwimmen.
Ich entspannte mich bei
professioneller Massage und genoss die Zeit, die ich
mir großzügig einteilen konnte.
Fazit: In der richtigen Umgebung
lässt sich auch die größte Hitze aushalten. Und
obwohl ich meine gebuchte Reise abgebrochen habe, war
das seit Jahren mein schönster, erholsamster und
wunderbarster Urlaub.
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