Danielas Geschichte:
Daniela ist am 18. Juni 1980 geboren. Ihre Eltern sind Petra und Wolfgang Kossmann.
Sie wohnte mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Wattenscheid Höntrop. Die Familie hatte schon seit vielen Jahren in Günnigfeld einen Kleingarten. Dadurch kannte ich sie alle: die Eltern - den Opa, - die Oma. Der Kleingarten war direkt neben unserem Blumengeschäft und oft war sie mit ihren Eltern im Laden. Ein selbstbewusstes kleines Mädchen, - fröhlich, keck und beliebt.
Am 9. Juni 1993, also genau 9 Tage vor ihrem 13 Geburtstag, bekam sie die fürchterliche Diagnose: Osteosarkom. Zusätzlich war das auch noch ausgerechnet der 40 Geburtstag ihrer Mutter. Ich erinnere mich, dass Wolfagng mit Daniela in den Laden kam, und Daniela ging an Krücken. Die Beine waren bemalt, wie das bei Untersuchungen manchmal so gemacht wird. Sie holten Blumen für Petras Geburtstag, und Daniela erzählte mir freimütig von der Diagnose.
Schon 3 Monate später, am 16. September 1993 musste ihr ein Bein abgenommen werden.
Am 11.Oktober 1993 bekommt sie ihre Beinprothese, mit der sie glücklicherweise gut klar kommt.
Im April 1994 wird sie nach 42 Wochen Chemotherapie aus der Klinik entlassen.
Im Mai 1994 zieht die Familie nach Günnigfeld in unser Haus, - nicht zuletzt, um einen kürzeren und leichteren Weg zu ihrem geliebten Garten zu haben.
Im August 1995 macht Daniela Urlaub in Irland. Diese Zeit wurde durch die Klinik organisiert.
Im September 1995 kommt die Diagnose: Lungenkrebs.
Im November 1995 wird sie an der Lunge operiert. Doch die OP muss erfolglos abgebrochen werden.
Irgendwann in dieser Zeit hat Daniela dieses Gedicht geschrieben:
Ein Wunsch
Ein Wunsch ist nicht die Welt, und manchmal doch so viel wert. Ein Wunsch, der mich auf den Beinen hält, doch er macht immer wieder kehrt.
Ich wünsch mir kein Auto und auch kein Haus. Mein Wunsch ist lautlos wie eine Maus. Eigentlich auch so klein, und doch so groß. Es wird niemals so sein, was mach ich bloß. Es ist kein Geld, was kostet die Welt ? Nein, es ist genau so viel wert wie ein Lächeln oder wie Freundschaft. Einfach verrückte Sachen machen, wie wär´s mit Lebenskraft ? Mein Wunsch ist mein Bein, seht ihr, es ist sehr klein und doch so groß. Er fällt mir leider nicht einfach so in den Schoß.
Daniela
Im Mai 1996 nimmt sie an der Klassenfahrt zum Gardasee teil.
Direkt nach der Rückkehr kommt die Diagnose: Hirntumor.
Im Juni wurde im Garten Danielas lestzter Geburtstag gefeiert.
Über die letzten Monate möchte ich hier ihre Mutter Petra zitieren: “Sie hat bis zu ihrem 16. Geburtstag am 18.Juni 1996 ihr Leben genossen, so weit es möglich war und hat darum gekämpft, ihren 16. Geburtstag zu erleben. Danach hat sie sich ihrer Erkrankung ergeben und ist am 25.Juli 1996 um 19 Uhr 25 eingeschlafen, in dem großen, gütigen Glauben, dass Christus sie mit offenen Armen empfängt.”
Daniela hat sich ausführlich mit ihrem Sterben und dem Tod auseinandergesetzt. Das beinhaltete auch das Festlegen des Spruches für ihren Grabstein. Sie liebte die Geschichte vom König des Löwen und wählte daraus einen Text.
Wir sind alle ein Teil des Universums Und das Leben ist ewiger Kreis
Zu ihrer Beisetzung wurde das Lied “I am sailing” gespielt.
Uns allen hat Daniela unglaublich imponiert. Dieser Glaube, dieser Mut, diese Tapferkeit. Die ganze Familie hat in der ganzen Zeit einen Zusammenhalt und eine tiefe Liebe zueinander gezeigt, die alle, die sie kannten, sehr berührt hat.
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